Meine Freiheit # 2
Wieso tun sich so viele Menschen schwer damit, wenn es ihnen schlecht geht, mit jemandem darüber zu sprechen? Wie entsteht dieses innere Labyrinth?
"Die Fassade wahren" - Wenn aus Scham und Angst geschwiegen wird:
Überforderte Erwachsene, die ihre Kinder „schonen“ wollen – während sie z.B. mit Krankheit, Tod oder Untreue kämpfen, unerfüllten Träumen eben-NICHT-nach-trauern...
Die ihre inneren Dramen und ihr Leid für sich behalten... während die Kinder eng mit ihnen verbunden sind und es fühlen. Die, wenn sie aber fragen oder ihren Schmerz mit den Erwachsenen zu teilen versuchen, oft auf Abwehr, Wut oder eisiges Schweigen stoßen.
So lernen sie, Fragen für uns zu behalten, fürchten sich - und steigen ein in das Karussell der Mutmaßungen und Erklärungsversuche. Oft denken sie auch, Verursacher und Schuldige zu sein... wollen
dazu beitragen, dass die Familie weiter bestehen bleibt. Und schlucken fortan
viele ihrer Bedürfnisse herunter, verlernen sie zu spüren und zu sagen...
resignieren und beginnen, ihre Rolle im Familientheater zu
übernehmen und sich „pflegeleicht“ / nützlich
zu machen.
Wie ich
darauf gekommen bin? Weil ich in der Gewaltfreien
Kommunikation darauf gestoßen bin, was es heißt, nach meinen Gefühlen zu
fragen, die unerfüllten Bedürfnisse herauszufinden – und danach sogar noch
BITTEN zu formulieren!
Um jemanden
um etwas zu bitten, braucht Mensch die Erfahrung, dass das MÖGLICH ist und ohne
Beschämung oder Gefahr erfüllt werden kann!
Während der
Auto-Pilot im Innern wieder und wieder die alten und „sicheren“ Wege
einschlägt, weiterhin ÜBER andere quasselt und theoretisiert und sie zu
erklären versucht... begann bei mir irgendwann etwas Neues zu dämmern: Ich lernte, freundlich zu beobachten, was ich
denke – und allmählich mit Veränderungen zu experimentieren.
Dass wir
Erwachsenen nicht dadurch „sozial“ und Teil der Gemeinschaft sind, dass wir
einander „Opfer bringen“ und permanent in die Schuhe der anderen kippen, indem
wir IHRE Bedürfnisse noch vor unseren eigenen „wissen“ oder „spüren“ („Hansi,
zieh Deine Jacke an, Dir ist kalt!“) – ist für mich nach wie vor revolutionär!
Wie
wunderbar es sich anfühlt, NACHZUFRAGEN, wenn ich etwas nicht verstanden habe,
das ein mir naher Mensch getan oder gesagt hat! Wie befreiend es für mich ist,
nicht mehr im „wenn Du mich lieb hast, weißt Du, was ich brauche“ festzuhängen (was für jedes Baby 100 % real ist, es kann ja
noch nix SAGEN! ) und stattdessen MICH zu fragen, was ich gerade brauche und
dann loszustarten, mir mehrere Wege anzuschauen, wie ich dafür sorgen kann: bringt
mir WEITE!!!
„Es ist nie zu spät,
eine glückliche Kindheit zu beginnen!“
Das klingt
vielleicht komisch – wenn wir glauben, dass Zeit unwiederbringlich vergeht ;-)
Dabei ist doch offensichtlich, dass wir immer wieder in die Gefühle und Situationen von früher „gebeamt werden“, sobald etwas in uns „ähnlich wie damals“ist. Sobald ein Auslöser von außen den „Film ab!“-Schalter in uns drückt.
Doch es ist möglich, AKTIV und mit allem, was uns an Hilfe zu-wächst, für das Auffüllen alter Defizite einzutreten – gemeinsam mit Menschen, die uns dabei unterstützen können. Das schafft neue Verbindungen, Vertrauen in uns selbst und in diejenigen, die achtsam mit unserer Verletzlichkeit umgehen können.
Meine
„glückliche Kindheit“ nimmt langsam Form an – was mich sehr freut
:-)
Das teile ich mit Euch, damit Ihr das nächste Mal, wenn Ihr alleine in Sorgen tümpelt, daran denkt!!! :-)
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