Meine Wut
wohnt in meiner inneren Großmutter. Oder sie kratzt meine Augen aus, bis ich
überall Teufel sehe.
Bange bange wird es mir, vor mir selbst.
Irisierende Wut und haltloser Zorn kosten mich das Leben.
Mein Gesicht wird zu einer Maske, die von innen hält.
Während ich nach gescheiten Ideen und Handlungen suche, tobt sie ganz
blöde und haut alles kurz und klein, will nichts sehen, noch hören, noch
wissen.
Brüllen will sie, die Wut. Einen schönen hellen Raum in mir freibrüllen.
Dort drin ist dann „das Auge des Zyklons“, in dem meine Stille und mein
wieder-Weichsein daheim sind.
Kleine Kätzlein und Lämmlein und Hundilein und wollige Wesen werden mir
auch nicht helfen, selbst wieder klein und lieb zu werden.
Weil ich wütend geboren und wütend genährt und geholt und verlassen und
eine Ahnin der Wut bin, eingesperrt in eine Gouvernante, die nicht ums
Verrecken von ihrem Hohen Ross runter steigen will.
Sie sorgt noch für Ruhe und Ordnung, wenn nichts mehr ruhig oder
ordentlich sein kann. Was heißt „sorgt“? Sie zwingt und ringt nieder,
schreit „Papperlapapp“ und lacht höhnisch… oder dreht mein Gesicht immer wieder
Richtung „Mann“, wenn ich grad meine Hände in die Schuhschachtel mit meinen
kleinen Vampiren versenkt habe…
Die Großmutter setzt mir eine Wollmütze auf, die katzt und beisst, aber
gesund ist.
Und erzählt mir von gefährlichen Krankheiten und bösen Männern, wenn ich
verreisen möchte.
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Ich freue mich über Bemerkungen & eigene Erfahrungen, Gefühle & sonstiges dazu :-)
Spannend, ehrlich, echt
AntwortenLöschenDanke, Elisabeth, für deine knackig formulierte, positive Rückmeldung!
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