Sonntag, 18. November 2012

Ich beobachte




Ich beobachte, wie stark immer wieder meine Einsamkeitsgefühle und -not sind:
nicht dazu zu gehören, nirgendwo RICHTIG.

Ich bemerke: meine Ziellosigkeit, mein mich-Aufhalten:
 ...ich nie endende Berge von Zeitungen weg-zu-lesen versuche,
am Computer Solitär spiele...
Meine facebook-Scroll-Zeiten...Videos, die ich betrachtet/kommentiert/und geteilt habe,
StundenTageWochen, über IHN und mich nachgegrübelt...

Tage rinnen - während draussen die Sonne scheint.

Bücher gelesen, durchpflügt.

Workshops besucht und mitgeschrieben.

Ein Leben lang vorbereitet und mich bemüht BESSER GESCHEITER HEILER und PASSENDER zu werden. GENUG zu werden, um endlich mitspielen zu dürfen?

Hat meine große und drängend-verzweifelte Sehnsucht Menschen abgehalten? Konnten sie mich nicht mehr erkennen, weil ich auf die bedrohliche Gespensterwand hinter ihnen gestarrt habe: auf die Outlaw-Zombies... Eine von ihnen?!

Mein Leben - ein Fragezeichen?

Ich habe mich oft gefragt, was nicht RICHTIG an mir ist und wo ich was verbessern kann.
Oder habe die andern gefragt, was SIE brauchen und wo ICH was beitragen kann, dass ihr Leben gelingt.

Wenn unser Leben aber immer schon IST und es gilt, hier und jetzt dieses Schöne zu sehen... oder einfach hinein zu entspannen... Glückseligkeit durch uns durch strömen zu lassen, es zu LEBEN? Und in dieser Stille und Friedlichkeit andere leise anlegen, um mit uns in Andacht zu weilen...

In Hektik und Sorge und Not, die wir ebenso teilen, neuerlich durchzuatmen, sie offen zu nehmen... wie rauschende Wellen sich gegen die Felsen werfen... und dann Ruhe. 

Und Brandung und Stille und Rauschen und Stille.

Wahrnehmen.

Durchlässig werden.

Staunen und atmen.

So lange die Gehenlassenheit noch nicht Teil des Seins geworden ist, sie einfach erinnern und üben:
ICH BIN DA...

Ich denke mir...

Ich bin (da).

Ich atme und esse und schaue und schreibe und rieche.

Was / Wie ist das Leben WIE IST LEBEN ohne das DENKEN über das Leben?

Die Einschränkungen, der Gramuri aus Aufträgen, die wir uns permanent geben. Das DAVOR NOCH. Die hinderlichen Zeiten: die durchhastet/durchtaucht/unddurchstandenen. 

Die Unterschiede die wir uns einreden:  Als wäre die rauschhafte Liebesnacht, der Kuss im Ballkleid, die Liebeserklärung bei Kerzenschein oder die Urkunde, der Pokal, der Applaus und „das Foto für später“ die Bühne – und alles davor und danach 

Mühsal, Probe und Hindernis. 

Dann ist ja die meiste Zeit unseres Lebens Hindernis, Probe und Mühsal! Dann vergessen die meisten von uns ihren Auftritt als MENSCH. Dann begreifen wir nie, dass die wimmernden, leuchtenden, atmenden Wesen rundum eine Zelle von Gott sind. Ein Partikel des Wunders, das sich selbst in uns feiert.

Doch wir machen uns selbst noch zur Schnecke, weil wir unglücklich sind! Wir meinen, während wir ratlos, getrieben und elend auf der Jagd nach dem Strahlen sind, daß wir Spielverderber, Mißgeburten und Krankheitserreger sind, und den eigentlich Schönen und Guten mit unserem Sein zur Last fallen. So als wäre die Handvoll „Erleuchteter“ das Modell – und wir „Made in China“, der billige Ausschuß, das Billigprodukt. Weil unsere unfertigen, unglücklichen Eltern und Großeltern eben nur „sowas wie uns“ haben produzieren und programmieren können.  

SO EIN MIST!
Wir hauen uns weg! Wir vergeuden uns selber! Wir nähren uns nicht an unserem Reichtum, unserer Vollständigkeit und dem, was wir SIND – sondern setzen die Brille der Abwertung auf und sehen den Greis schon im Säugling, die Verlassene in der Geliebten, den Kranken im strotzend Gesunden
oder auch umgekehrt:
den einstig-Gesunden im Kranken, die einstig-Geliebte in der Verlassenen und so weiter und so fort.

Wenn ich ALL das Zeug weglasse, das mich im Innern und Äußeren umgibt. Wenn ich die Einteilung in Bühne und Probe vergesse. Wenn ich mich JETZT als FERTIG erkenne, als VOLLSTÄNDIG RICHTIG und GUT... als Ausdruck der göttlichen Schöpferkraft, auf den Weg gesetzt und gebracht, um zu SEIN. WAS IST DANN? Wie ist’s dann?

Bin ich dann plötzlich ein unendlicher Möglichkeitseingang, in den sich alles hinein entspannt und gebiert oder stirbt? Werde ich dann Luft und Raum? Bin ich WELT?



ATMEN.


7 Kommentare:

  1. du süsse. ich umarm dich und freu mich dich so zu lesen, wie ich dich sonst höre :) bleib sein. yours s

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  2. ach! danke! ... die noch (fast) (und vielleicht doch nicht ganz) unbekannte rita

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  3. mein lieblingsfilm is: wie im himmel. gruss

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    1. Rita Renate, ich freu mich sehr über Dein Interesse - Du bloggst ja schon länger, hab ich gesehn :-)

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  4. Liebe Sylvia,
    wir kennen uns nicht, ein "Zu-Fall" - oder vielleicht doch eine heimliche Suche, wer weiß - hat mich auf deine Seite geführt. Was ich dort finde und lese: du lebst und arbeitest, was ich bisher nur probe-denke, wozu mir der Mut fehlt, der Glaube an mich und das Dasein im Jetzt. Ich bin erstaunt, angezogen und erschrocken zugleich.
    Ich muss das jetzt erst mal verdauen.
    LG
    Manuela

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    1. Liebe Manuela,
      dein Kommentar berührt mich. Weil ich da eine suchende Seele (wieder)erkenne. Mir ist es auch schon so gegangen! Früher habe ich oft nicht erkannt, dass ich da eine Botschaft aus meinem Herz erhalten habe: Wohin ich gehen möchte!
      Stattdessen habe ich mich mit reflexhaftem Selbst-Be-Ohnmächtigen wieder-eingelähmt, mir eingeredet, ich "kann das nie!" etc.
      Aber mittlerweile weiß ich: Wenn ich erst einmal erkannt habe, was ich Lernen und Tun will, dann ist der nächste Schritt nur, mir zu versprechen, DRAN ZU BLEIBEN... und dann hält Mensch nichts mehr!!!

      Inspiration zu sein oder ein Spiegel für Deine Sehnsucht, erfüllt mich mit Freude :-) Weil Du Dich nun vielleicht ein Stück MEHR damit verbunden fühlst, was Du WIRKLICH leben willst. Ich wünsche Dir von Herzen MUT und ZUVERSICHT! Und: benutze Deine Sehnsucht (was Deine Seele sucht) als SPRUNGBRETT - so wie ich es mache ;-)

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